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Alexander Keller ist neuer Vorsitzender des CDU-Agrarausschusses - 8.6.22

Anton Schniertshauer wurde nach ereignisreichen 22 Jahren Vorstandschaft gebührend verabschiedet und gewürdigt

Das alte und das neue Vorstandsteam (vlnr.): Franz Würth, Josef Rief MdB, Anton Schniertshauer, Reinhold Besenfelder, Alexander Keller und Martin Kloos. Foto: CDU-Kreisverband Biberach

Am Mittwoch den 08. Juni 2022 versammelten sich die Mitglieder des Agrarausschusses des CDU-Kreisverbandes Biberach zu ihrer Hauptversammlung im Ringhotel Mohren in Ochsenhausen. Im CDU-Agrarausschuss erarbeiten und formulieren zahlreiche Landwirte aus dem Landkreis Biberach gemeinsam agrarpolitische Positionen für die inhaltliche Arbeit der CDU. Der Vorsitzende Anton Schniertshauer aus Reinstetten begrüßte die anwesenden Gäste, unter Ihnen den Bundestagsabgeordneten Josef Rief und die ehemalige Europaabgeordnete und seine Amtsvorgängerin, Elisabeth Jeggle.

In seinem Rechenschaftsbericht zählte Schniertshauer die Veranstaltungen seit der letzten Hauptversammlung auf und schmückte seine Ausführungen mit verschiedenen Anekdoten aus seiner 22-jährigen Zeit an der Spitze des Ausschusses. Hierbei dankte und würdigte er auch die Arbeit seiner langjährigen Weggefährten Franz Würth aus Ingoldingen und Reinhold Besenfelder aus Ochsenhausen.

Im Anschluss referierte Josef Rief MdB über das Thema „Die Landwirtschaft in Deutschland zwischen Ökologie und Ernährungssicherheit“. Er stellte dabei klar, dass Extensivierungen in der Regel zu einem höheren CO2-Fußabdruck der einzelnen Produkte führen würden und sich die ökologischen Ziele des Klimaschutzes und der Artenvielfalt oftmals widersprechen würden. Ziel müsse sein, dass Klimaschutz und Artenvielfalt und gleichzeitig gute Ernten möglichst überall auf der Welt realisiert werden können. Das könnten nur die Landwirte leisten. Rief brach auch eine Lanze für die Tierhalter. Bei einem Kilogramm pflanzliche Nahrungsmittel fallen bis zu vier Kilogramm Stoffe an, die für die menschliche Ernährung nicht geeignet seien. Dies seien neben der Fruchtfolge Grünland, Stroh, und viele andere Abfallprodukte wie z.B. Rapsschrot, Treber und Spelzen. Dies könne nur von Tieren verwertet werden, die diese für den Menschen unverwertbaren Stoffe in wertvolle Nahrungsmittel verwandeln können. Zusätzlich lieferten Nutztiere noch Wirtschaftsdünger, der höhere Pflanzenerträge ermöglicht, was für eine steigende Weltbevölkerung notwendig ist. Es lebten in Deutschland auch 35 Millionen Haustiere, von der Anzahl so viele wie Rinder und Schweine zusammen, auch diese erfüllten eine wichtige Funktion, so Rief.

Nach diesem Vortrag folgte eine Diskussion der fachkundigen Besucher über die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) innerhalb der Europäischen Union, welche das Ziel verfolgt die Landwirtschaft in Europa ökologischer und nachhaltiger zu gestalten, jedoch einen enormen bürokratischen Mehraufwand verursacht unter dem viele Landwirte leiden. Ebenso standen auch die geplante vierprozentige Stilllegung mit Schwarzbrache ab Sommer 2022 und die ökologischen Vorrangflächen zur Diskussion, die vor dem immensen Getreideausfall aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu einer zusätzlichen Verschärfung der Nahrungsmittelknappheit und infolgedessen auch zu Preissteigerungen bei Lebensmittel führen würden. Was bisher die Bundesregierung speziell der verantwortliche Agrarminister auf den Weg gebracht habe in punkto Ernährungssicherung für die Länder, die dringend auf Getreide vom Weltmarkt angewiesen sind sei geradezu jämmerlich und keinesfalls ausreichend! Obwohl Europa den Mitgliedsstaaten viele Möglichkeiten angeboten habe zusätzlich Brotgetreide anzubauen, passiere in Deutschland nichts. Im Gegenteil, wenn es zu den geplanten Stilllegungen von 4 % ab diesen Sommer komme, ernte man im nächsten Jahr sogar weniger Getreide.

Die anwesenden Landwirte baten Josef Rief eindringlich sich bei Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) dafür einzusetzen, diese Stilllegung wenigstens für einige Jahre auszusetzen, ackerfähiges Grünland mit Brotgetreide anzubauen und auch Pflanzenschutz auf ökologischen Vorrangflächen zuzulassen. Die Bauern wären dazu bereit. Damit könnte alleine Deutschland für mehrere Millionen Menschen zusätzlich Brotgetreide erzeugen. Nachdenklich stimmte die Versammlung die wachsende Zahl an Betriebsaufgaben in der Landwirtschaft und die allgemeinen Zukunftsperspektiven in der Nahrungsmittelerzeugung.

Nach der Diskussion wurden die Wahlen durchgeführt. Nach 22 Jahren stellte Anton Schniertshauer sein Amt zur Verfügung. Als Nachfolger konnte er Alexander Keller aus Zillishausen bei Gutenzell-Hürbel begeistern. Der Landwirt mit Milchviehbetrieb und kleiner Biogasanlage wurde einstimmig gewählt. Als sein Stellvertreter wurde der Schweinehalter Martin Kloos aus Ingoldingen gewählt. Den Vorstand vervollständigt Reinhold Besenfelder aus Ochsenhausen als Schriftführer und Pressesprecher.

Nach den Wahlen dankte und würdigte Josef Rief die langjährige Arbeit und das große Engagement von Anton Schniertshauer für den Ausschuss, für die CDU und für die regionale Landwirtschaft im Allgemeinen. Elisabeth Jeggle schloss sich der Danksagung an und wünschte dem neugewählten Vorstandsteam alles Gute für die Zukunft. In seinem Schlusswort dankte Alexander Keller den Anwesenden für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und kündigte an, inhaltlich mit dem Kreisbauernverband, anderen Vereinigungen und natürlich innerhalb der CDU zusammenzuarbeiten. Es sei wichtig, dass die Landwirte mit einer starken und geeinten Stimme sprächen. Er freue sich auf die vor ihm liegende Aufgabe.

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