Neustart der Senioren Union mit neuem Vorsitzenden

26.10.2022

Die Corona-Epidemie hatte die zahlreichen Besichtigungs- und Informationspläne des früheren Vorsitzenden der CDU-Senioren im Kreis, Hans Rapp, über nahezu drei Jahre auf Eis gelegt. Nunmehr konnte sein Nachfolger Wolfgang Dahler einen Neustart wagen und den kommunikativen Austausch wieder aufnehmen. Zwanglose Zusammenkünfte in Form von sporadischen Treffen, einem Stammtisch in einem zweimonatigen Turnus, machten den Anfang. Nach zaghaftem Beginn sind die Treffen, die im Terminkalender der CDU-Kreisseite veröffentlicht und angekündigt werden, immer besser angenommen worden.

Beim letzten Treffen in Attenweiler musste der Wirt mehrfach „anbauen“, um auch den etwas später eintreffenden Teilnehmern noch einen Platz zu verschaffen. In Einzelgesprächen oder einer allgemeinen Diskussion werden bei Kaffee und Kuchen (oder sonstigen Getränken) aktuelle oder individuelle Themen zwanglos ausgetauscht. Eingeladen sind neben den Mitgliedern auch nicht organisierte Interessierte. Die lockeren Zusammenkünfte finden im Wechsel in der „Krone“ in Attenweiler und der „Linde“ in Steinhausen statt. 

Von der Seniorenunion werden neben dem „lockeren Zusammensitzen“ jedoch auch ernsthafte Themenbereiche und Besichtigungen angeboten und „aufgearbeitet“. Auf den 22. September hatte der Vorsitzende Wolfgang Dahler zu einer Führung in das Museum Biberach eingeladen. Sein Vorgänger im Amte, Hans Rapp, hatte die Veranstaltung noch geplant und dann auch organisiert.

27 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt und wurden im Museum von Frau Ina Billwiller gut und gekonnt durch die Sonderaustellung „Ankommen“ geführt. Im ersten düster gehaltenen Ausstellungsraum ging sie auf die Bombardierung Biberachs am 12. April 1945 und dessen Auswirkungen ein. Ihr umfangreiches Hintergrundwissen zu den damaligen Abläufen, das auch längst Vergessenes wieder in Erinnerung rief, wie z.B. dass auch in Biberach eine Rüstungsindustrie bestand, zeigte auf, dass Biberach deshalb noch intensivier hätte bombardiert werden können.Im weiteren Verlauf der Führung befasste sich die Ausstellung mit der schwierigen Flüchtlingssituation nach dem 2. Weltkrieg und deren Bewältigung. Zeitzeugen berichten darin in zahlreichen Darstellungen und Exponaten von ihrer nicht einfachen Situation, in einem mehr oder weniger fremden Land und unter „fremdartigen“ und anders (schwäbisch) sprechenden Einwohnern wieder Fuß zu fassen. Nach vielen Vorbehalten und Bedenken, so das Resümee der Ausstellung, haben beide Seiten davon profitiert und die „Zugewanderten“ eine neue Heimat gefunden. Gleichzeitig konnten die „Einheimischen“ aus den Neuerungen und Veränderungen ebenfalls Vorteile ziehen, was schließlich auch zum „deutschen Wirtschaftswunder“ führte.

Fazit: Heute würde man sagen: eine Win-Win-Situation. Vergleiche zu den Flüchtlingswellen vergangener Jahre und der derzeitigen Situation sind schwierig, aber doch angebracht. Die etwas anstrengende Führung wurde im Café “Wagner“ von den Teilnehmern bei Kuchen und Kaffee und anregenden Gesprächen abgerundet.

 

Text von Karl Seifert