Von Klaus Weiss
ALLESHAUSEN - Gut besucht war der Kreisparteitag des CDU-Kreisverband Biberach in der Federseehalle. Im Mittelpunkt des Abends standen die Neuwahlen des Kreisvorstandes sowie die bevorstehende Bundestagswahl mit dem Kandidaten Wolfgang Dahler. Der langjährige Kreisvorsitzende und noch amtierende Bundestagsabgeordnete Josef Rief hat nach 26 Jahren im Amt nicht mehr für den Vorsitz der CDU kandidiert und wurde mit allen Ehren verabschiedet.
Zunächst konnte der Noch-Vorsitzende Josef Rief die vielen Besucher, darunter auch etliche Polit-Promis, wie die beiden Landtagsabgeordneten Thomas Dörflinger und Raimund Haser, aber auch seinen Vorgänger, den Ehrenvorsitzenden Dr. Bertram Tschirdewan, und nicht zuletzt den Bundestagskandidaten Wolfgang Dahler begrüßen.
Wirtschaftlicher Niedergang, so Rief, steigende Arbeitslosenzahlen, massiv steigende Verschuldung und Migration seien riesige Aufgaben die, eine Bundesregierung rasch angehen müsse. Es komme in wenigen Tagen darauf an, in welche Richtung das Land steuere. Die Bürger seien enttäuscht und verwirrt ob der vielen einschneidenden Dingen von der Politik. Viele sehen nicht mehr, dass praktische Politik gemacht wird, sondern Ideologie und Verbote im Vordergrund stehen.
Nach 26 Jahren als Kreisvorsitzender und 47 Jahren Mitgliedschaften in kreisweiten Parteigremien der CDU wolle er heute die Verantwortung weitergeben. Er durfte mit vielen Hauptamtlichen zusammen arbeiten, und habe sicher von vielen manchmal unmögliches abverlangt, dafür möchte er sich bei allen bedanken, die ihn so lange ertragen hätten. Anschließend rief er auf, die CDU und Kandidat Wolfgang Dahler bei der kommenden Wahl zu unterstützen.
Bürgermeister Patrick Hepp nannte in seiner Ansprache Fakten zur momentanen Politik in Deutschland. Hepp glaubt nicht, dass man Deutschland wieder nach vorne bringen könne, wenn nur noch über Migration gesprochen werde. Er sieht dabei die Wirtschaft in die Knie gehen. Als Bürgermeister einer kleinen Gemeinde verzweifele er an Vorgaben und Bürokratie, bei denen die finanziellen Spielräume immer enger würden. Mit dem Spruch „Sei du selbst die Veränderung, die du dir für diese Welt wünscht“, entschuldigte sich Hepp für die „Kaperung“ des Grußwortes für seine nicht ganz unpolitischen Worte an die Versammlung.
Die obligatorischen Rechenschaftsberichte der Vorstandschaft wurden durch die Wahl von MdL Thomas Dörflinger (106 von 108 gültigen Stimmen) zum neuen Kreisvorsitzenden im Kreisverband Biberach aufgewertet und mit Beifall bedacht. Dörflinger hatte sich zuvor kritisch mit der Politik in Deutschland auseinandergesetzt. Dörflinger stellte die Frage in den Raum, warum die AfD solch einen Zuspruch erfährt. Durch ihr Nichtstun und das Leugnen vieler Probleme der SPD und Grüne sei die AfD erst so stark geworden.
Die CDU brauche sich von niemandem erklären zu lassen, was eine wehrhafte Demokratie ist. Die CDU sei immer der Schutzwall gegen Extremismus von links und rechts gewesen und werde sie auch bleiben. Deutschland, einst die wirtschaftliche Lokomotive Europas, werde dank des Vermächtnisses der Ampelregierung zum Bremsklotz. Zehntausende Arbeitsplätze gingen unwiderruflich verloren. Die Ampel habe über Heizungen gestritten, während Unternehmen das Land verließen. Rief habe die Latte für seinen Nachfolger, also ihn, hochgelegt. Er habe aber auch gezeigt, wie es geht: Mit Herz, Verstand und dem festen Willen, die Dinge zum Besseren zu wenden.
Werbung für die CDU und sich hat Bundestagskandidat Wolfgang Dahler in seiner Ansprache gemacht. Viele Probleme wurden angesprochen und auch Lösungen dafür vorgeschlagen. Deshalb legte er allen Wählern nahe, beide Stimmen der CDU zu geben. Die Laudatio auf den Abschied von Josef Rief lag bei Thomas Dörflinger und Wolfgang Dahler.
Einstimmig hatte die Versammlung im Saal zugestimmt, den zunächst sprachlosen Josef Rief zum Ehrenvorsitzenden zu ernennen. Rief habe sein Engagement für den ländlichen Raum mit großem Einsatz vertreten. Das Berliner Büro sei nicht nur Arbeitsplatz, sondern ein kleines Stück Oberschwaben mitten in der Hauptstadt gewesen. Eine Wahlkreiskarte an der Wand und natürlich einen Schnaps von den Streuobstwiesen Oberschwabens für die Gäste.
Ein Josef Rief, so Dörflinger, trete nicht einfach ab, er trete einen Schritt zurück und wird der CDU sicher noch als Ratgeber und Mitstreiter erhalten bleiben. Auch Riefs Ehefrau Andrea wurde mit Dankesworten und Blumen belohnt, habe sie doch während der Abwesenheit ihres Mannes immer die Geschicke am Hof aufrechterhalten. Mit lang anhaltendem Beifall wurde Rief nach der Ernennung vom Saalpublikum belohnt. Mit dem Deutschlandlied ging der Kreisparteitag zu Ende.
© Schwäbische Zeitung, Ausgabe Laupheim vom 20.02.2025
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Weitere eigene Fotos >https://www.cdu-kreis-biberach.de/artikel/kreisparteitag-alleshausen-mitglieder-waehlen-neuen-kreisvorsitzenden-und-vorstand
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