
© CDU
Kirchberg - sz
Die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (CDU) hat in Kirchberg vor gut 70 Zuhörern - zumeist Landwirte aus der Region - über das Thema „Zukünftige Landwirtschaft zwischen Ökonomie und Ökologie“ gesprochen. Das berichtet der CDU-Kreisverband in einer Pressemitteilung.
Die Volljuristin Connemann, die seit 2015 stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag ist, ist auf einem Hof in Ostfriesland aufgewachsen. Von 2014 bis 2015 war sie Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft und in der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT) bekleidet sie das Amt der Co-Vorsitzenden der Kommission für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz.
Was kann die Politik dafür tun, damit sich noch genug Nachwuchs bereit zeige, 80 Stunden in der Woche und jedes Wochenende zu arbeiten. Am Beispiel der Düngeverordnung habe Connemann erläutert, dass diese der falsche Weg gewesen sei. Es würden lediglich die Nitrateinträge der Landwirtschaft betrachtet, die der Menschen blieben außen vor. Diese Verordnung sehe kein Messstellennetz vor, das wirklich belastbare Daten liefern könnte, um im Falle von zu hohen Werten strikt nach dem Verursacherprinzip handeln zu können. Die sinnvollen Vorschläge der Union seien da unberücksichtigt geblieben.
Selbstkritisch habe Connemann angemerkt, dass auch das eigene Haus nicht alles gut mache, so das Insektenschutzpaket. Dahinter stecke jedoch ein Deal zwischen Umweltbundesamt (UBA) und Landwirtschaftsministerium. „Insektenschutzpaket des Umweltministeriums gegen Tierwohlkennzeichnungsverordnung des Landwirtschaftsministeriums“ habe die Koalitionsvereinbarung gelautet. Insektenschutz gehe allerdings nur mit den Landwirten. Und im Paket seien die vielen anderen Ursachen wie Lichtverschmutzung oder Lärmverschmutzung ausgeblendet. Das UBA habe auch nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass die Landwirtschaft bereits 250 000 Hektar Blühstreifen angelegt habe und agiere lieber mit Verboten.
Zusammen mit den Fraktionskollegen Josef Rief und Ronja Kemmer, die an diesem Abend auch zu Gast war, sei sie eine der ganz wenigen Fürsprecher für die Landwirte im Parlament. Die Vorschläge des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung, der sogenannten Borchert-Kommission, sowie der Bericht der Zukunftskommission Landwirtschaft ließen jedoch die Hoffnung zu, dass der Landwirt eine Zukunft habe. Und das Grundergebnis beider Kommissionen sage klar, wenn die Gesellschaft eine Veränderung der Landwirtschaft wolle, müsse die Gesellschaft dafür bezahlen. Die Ökolandwirtschaft sollte entlang des Verbrauchs ausgebaut werden. Und es gelte auch bei den Bioprodukten, Billigimporte zu unterbinden, die die hohen Auflagen unterlaufen, denen aber die hiesigen Biolandwirte unterlägen.
Bereits bei der Veranstaltung mit dem Unionsfraktionsvorsitzenden Ralph Brinkhaus wurden 373 Euro für die Flutopfer gesammelt. Auch an diesem Abend kamen noch einmal 170 Euro zusammen.
Copyright Schwäbische Zeitung - Ausgabe Biberach vom 24.8.21