Raimund Haser holt Traumergebnis und wird beim Thema Migration emotional

06.02.2025

Der Landtagsabgeordnete aus Kißlegg ist erneut CDU-Kandidat für den Wahlkreis Wangen-Illertal. In seiner Bewerbungsrede geht er auch auf die aktuelle Migrationsdebatte ein.

Von Wolfgang Kraft

WANGEN - Mit einem Traumergebnis von 99 Prozent Zustimmung wurde Raimund Haser (Kißlegg) in einer mit fast 200 Besuchern rappelvollen Wangener Stadthalle erneut zum Landkreiskandidaten der CDU im Wahlkreis Wangen-Illertal gewählt. Auch der Zweitkandidat, der Bad Waldseer CDU-Vorsitzende und Gemeinderat Maximilian Klingele, erhielt mit 95,6 Prozent ein sehr gutes Ergebnis.

"Die Menschen verstehen diese Winkelzüge nicht mehr – sie wollen, dass etwas passiert, dass wir etwas tun."

In seiner Bewerbungsrede - mitten in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs - stellte Haser die Freiheit der Gesellschaft und eines jeden Einzelnen in den Mittelpunkt. „Und aktuell“, so Haser, „fühlen wir unsere Freiheit von innen und außen bedroht. Da ist zum einen der Krieg in der Ukraine und zum anderen leidet unser Sicherheitsgefühl unter unverständlichen Messerangriffen und Todesfahrten.“ Wer die Menschen daher wieder für eine Politik der Mitte gewinnen möchte, der müsse ihnen die Freiheit in Sicherheit zurückgeben, die sie anscheinend verloren haben. Deshalb war es Haser wichtig: „Wir kämpfen nicht gegen jemanden – wir treten ein für die Freiheit, die Sicherheit und für die Wirtschaft.“

Auch zur aktuellen Diskussion in Berlin zum Thema Migration hatte Haser eine klare Meinung: „Die Menschen verstehen diese Winkelzüge nicht mehr – sie wollen, dass etwas passiert, dass wir etwas tun.“ Und:„Steigbügelhalter der Extremisten sind nicht die, die Probleme lösen – sondern jene, die nichts tun.“ In diesem Zusammenhang verteidigte Haser unter viel Beifall auch den Ravensburger Bundestagskollegen Axel Müller gegen eine aus seiner Sicht unglückliche Überschrift in der „Schwäbischen Zeitung“: „Axel Müller hat nicht mit der AfD für einen Antrag gestimmt, sondern für unseren Antrag, dem auch die AfD zustimmte.“

Haser bekannte sich in der Rede zu seinen Wurzeln in der Region und zur christlichen Soziallehre, damit Nächstenliebe und Barmherzigkeit ihre Bedeutung behielten: „In dieser Solidarität – auch mit Flüchtlingen – sind wir groß geworden.“ Er wolle sich weiter gleichermaßen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und den Naturschutz einsetzen – Themen, die sich nach seiner Auffassung nicht widersprechen: „Wer soll denn die Moorwiese mähen, wenn es daneben keine Bauernhöfe mehr gibt?“

Er setze sich außerdem dafür ein, dass „hinten nur ausgegeben werde, was vorne verdient“ werde. Daher müsse man sich wieder auf Werte besinnen, die das rohstoffarme Baden-Württemberg groß gemacht hätte – Fleiß und Verlässlichkeit. Und dabei wolle man nicht ständig über gesellschaftliche Aufreger wie Gendern, Mohrenbrücke, N-Wort oder Zölibat diskutieren, so Haser auf gut Schwäbisch: „Lasset uns doch oifach in Ruah! Und haltet uns mit so ma Lombagruscht it vom Schaffa ab!“

"Lasset uns doch oifach in Ruah! Und haltet uns mit so ma Lombagruscht it vom Schaffa ab!"

Nach dieser durchaus emotionalen Bewerbungsrede feierten Mitglieder und Gäste den sichtlich bewegten Landtagskandidaten minutenlang mit Applaus im Stehen. Und wer sich unter den Mitgliedern und Gästen aus Wangen und Umgebung umhörte, konnte feststellen, dass viele nicht nur wegen des Landesvorsitzenden Manuel Hagel gekommen waren, sondern weil sie Raimund Haser für seinen hohen Einsatz danken und ihre Wertschätzung ausdrücken wollten: „Man kann am Samstagmorgen auch etwas anderes tun – aber Du warst immer für uns da und da wollte ich etwas zurückgeben“, war in der Wangener Stadthalle eine durchaus repräsentative Meinung.

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 Abschlussgruppenbild bei der CDU-Landtagsnominierung in der Wangener Stadthalle (von links): Bundestagskandidat Wolfgang Dahler (Biberach), Bundestagskandidat Axel Müller (Ravensburg), Kreisvorsitzender Christian Natterer, Landesvorsitzender Manuel Hagel, Zweitkandidat Maximilian Klingele und Wahlkreiskandidat Wangen-Illertal Raimund Haser mit Ehefrau Corinna Prinz. Foto: Wolfgang Kraft

@ Schwäbische Zeitung, Ausgabe Biberach vom 6. Februar 2025